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erstellt von Bernd Lüders / 24.02.2013

Dorfbegriff

Ich möchte gern drei Fragen stellen:

- Was macht heute noch ein Dorf aus?
- Was ist in einem Dorf anders als in einer anonymen, schnell lebigen, globalisierten Großstadt?
- Warum empfinden viele Menschen das Leben in einem Dorf als lebenswert?

Die meisten älteren Menschen bezeichnen Wees gern als ihr Dorf, ihre Heimat. Sie sind mit Wees immer noch sehr eng verbunden, fühlen sich jedoch oft als nicht mehr als dazugehörig. Ist Wees schon zu anonym?

Viele jüngere Menschen betrachten Wees, als nur ein Dorf, als nur einen Wohnort, ja manche sogar nur als nur einen Schlafort.

Was die Kinder über Wees denken weiß ich nicht. Ob sie etwas mit Wees verbindet, weiß ich auch nicht. Denken einige eventuell sogar „Wees ist mein Dorf“ oder denken die meisten „ok meine Eltern wohnen hier nun einmal“ oder sind sie sogar der Auffassung „wir wohnen hier in der Pampa“.

Einen Wohnort zu dem ich eine Beziehung aufbauen und der mir diese auch erhalten kann, ja ein Ort den ich mit „mein Heimatdorf“ bezeichnen möchte, der muss in mir eine tiefe Verbundenheit erzeugen. Ein Ort, der lediglich verwaltet wird, der mich nicht einbindet, der mich persönlich nicht fordert, den ich nicht verstehe, den ich nicht wertschätze, kann mir keine Heimat sein. Was also benötigt ein Ort der verbindet, der einbindet und der in mir ein Wir-Gefühl erzeugt? Dieses Gefühl kann nur ein „Ort mit Kultur“ erzeugen.

Wir sollten uns fragen, was für uns, für jeden Einzelnen Kultur eines Ortes bedeutet? Sind es die Felder und Wiesen? Ist es die frische gesunde Luft und die unendliche Weite? Sind es die kulturellen Gemeinschaftsveranstaltungen und ist es „die Kunst“ vor Ort? Oder ist es die Kunst zusammen zu leben. Die Kunst das zu schätzen was man hat? Die Kunst das Geschaffene zu erhalten und zu erweitern. Die Kunst seine Nachbarn zu tolerieren und zu akzeptieren? Ist es die Kunst sich selbst einzubringen und Verantwortung für sein Dorf zu übernehmen? Einem Dorf in dem man sich geborgen fühlt, in dem man seine Kinder behütet aufwachsen lassen möchte? Einem Dorf, welches vielerlei Annehmlichkeiten bietet? Einem Dorf, welches den eigenen Wertvorstellungen sehr nahe kommt.

Erhalt und Förderung von „Wertvorstellungen“ kann es keines Falles sein sich aus allem „raus zu halten“. Sich nicht einzumischen. Alles auf andere abzuwälzen. Natürlich sind die sogenannten „Werte“ sehr unterschiedlich. Natürlich ist die zur Verfügung stehende Zeit sich einzubringen sehr individuell. Natürlich braucht Bewustseinschaffung und Toleranz einige Zeit. Aber Gleichgültigkeit und nur Meckern ist nun einmal noch nie die Lösung und der Fortschritt gewesen.

Für mich persönlich ist der Erhalt meiner eigenen Wertvorstellungen wichtig. Ich bin gern bereit diese mit vielen anderen gemeinsam zu überdenken und abzugleichen. Meine Familie und ich sind in dieses Dorf gezogen mit dem Glauben, dass hier die Welt noch ein wenig heiler ist als anderswo. Unsere Kinder empfinden Wees als ihr „Heimatdorf“ und freuen sich über jedes einzelne persönlich „Moin“ auf der Straße und gerade wenn dieses von Menschen kommt, die man eigentlich gar nicht kennt. Das wir allein die Welt nicht von heute auf morgen verändern können ist mir schon klar und das muss man ja auch gar nicht. Was ich aber selbst kann ist einen Beitrag, und sei es nur ein ganz kleiner, dazu leisten, dass meine Familie und ich uns auch noch in der Zukunft, wie auch immer sie werden wird, in Wees wohlfühlen.

Wir finden die Gründung einer „Freien Wählergemeinschaft“ sehr gut und wünschen den jungen, engagierten Initiatoren viel Erfolg und ein hohes Stehvermögen. Ob wir Mitglieder werden, das wissen wir noch nicht. Aber auf unsere Unterstützung können sie zählen und wir sind gern bereit Projekte mit zu inizieren oder zu unterstützen. Projekte, deren Ziel es ist, unserem Wees gegenüber ein Verbundenheitsgefühl, eine Zugehörigkeit und einen gewissen Stolz zu fördern und zu erhalten.


Bernd und Silke Lüders
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